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Jahresrückblick 2021

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Sonntag, 14. November 2021


Durchs Heckengäu bei Gechingen

zum Fotoalbum hier klicken

Bericht von Sabine Hettich

Foto: Sabine Hettich
Auf geschichtsträchtiger Tour

Start unserer Nachmittagswanderung bei Gechingen war im Ortsteil Bergwald der Sedansplatz – seit alter Zeit der Festplatz der Gechinger.
Aus einer Bürgerinitiative heraus fand hier 1872, zum Gedenken an die kriegsentscheidende Schlacht im September 1870 bei Sedan, ein großes Volksfest statt. Gefeiert wurde nicht die Schlacht, sondern der Frieden und das neu gegründete Deutsche Kaiserreich, in dem Württemberg nun ein Bundesstaat war. In einem Kreis wurden damals 12 Linden gepflanzt, die sich prächtig entwickelten. Fünf der Linden fielen 1945 dem 2.Weltkrieg zum Opfer und seit 1953 steht die das Orts- und Landschaftsbild prägende Lindengruppe unter Naturschutz.

Der Weg führte die Wanderer des Schwarzwaldvereins dann weiter durch die typische Heckengäu-Landschaft. Die Böden sind oft flachgründig und steinig – Ursache ist das Muschelkalkgestein im Untergrund – und jahrhundertelang wurden Steine von den Äckern gelesen und entlang der Grundstücksgrenzen abgelagert. An den so entstandenen Lesesteinriegel haben sich im Laufe der Zeit Hecken angesiedelt, die dem Heckengäu Charakter und Namen gaben.

Durch einen lichten Buchenwald ging es dann weiter zu den Keltengrabhügel – dem „Gechinger Stonehenge“. Am Eingangsportal zum Keltengrab konnten sich alle an der angebrachten Tafel über die Geschichte dieser Grabstätte informieren und plötzlich hörte man eine leise, helle Frauenstimme aus Richtung des Grabhügels – ein Lied singend in einer völlig unbekannten, geheimnisvollen Sprache. Neugierig geworden ging die Gruppe, auf schmalem Pfad in das Dickicht hinein. Und tatsächlich: Auf dem Grabhügel stand eine Keltenfrau, in ein Gewand und mit dem Schmuck gekleidet, wie damals üblich – rund 450 Jahre vor Christi Geburt. Schnell war das Rätsel aufgelöst: Unsere Keltenfrau war Marlene Mörk vom Schwarzwaldverein Gechingen, die auf Anfrage spontan zusagte, und mit ihrem Überraschungsauftritt unsere November-Wanderung bereicherte.
Zum Abschluss erzählte sie noch einiges über das Leben der Kelten und zeigte seinerzeit übliches Werkzeug und Essbesteck. Mit einem Flötenspiel verabschiedete sie die Neubulacher Wanderer, die sich dann aufmachten Richtung Storrenberg. Ein Naturschutzgebiet das mit seiner sehr schönen, von Menschenhand und Schafmaul geschaffenen Wachholderheide zum Verweilen einlädt. Die offenen Flächen wären von der Natur längst schon zurückerobert, würden nicht die Schäfer mit ihren wolligen Vierbeinern für die Landschaftspflege sorgen. Unterstützt werden sie vom Schwarzwaldverein Dachtel, der seit 1990 die Patenschaft für das 12 ha große Naturschutzgebiet übernommen hat, und hier regelmäßig Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen durchführt.

Zwischen den stacheligen Wacholderbüschen folgten wir dem Weg über die Magerrasen-Heidefläche bis zur Gemarkungsgrenze Dachtel – Gechingen, und tauchten dann ein in den NaturErlebnisraum des Schwarzwaldvereins Gechingen. Auf einem schmalen Pfad durch den Röserwald wurden uns hier auf anschaulichen Tafeln verschiedene Lebensräume wie Wacholderheide, Steinriegel, Insektenhotel, Trockenmauer, Waldsaum, Trockental und vieles mehr präsentiert. Ein sehr interessantes Projekt des SWV Gechingens, das deutlich macht, wie das vielschichtige Zusammenwirken von Pflanzen, Tieren und Kleinlebewesen, ein einzigartiges Ökosystem hervorbringt. Beeindruckend war auch die große Zahl an Bäumen, die im Lauf der Jahre am Rand des Lehrpfads gepflanzt und mit den dazugehörenden Informationstafeln gekennzeichnet worden sind.

Vorbei an den Röserhütten und entlang dem Hülsental erreichten wir dann den Zimmerplatz von wo aus wir, bei schon leicht einsetzender Dämmerung, noch einen schönen Ausblick auf Gechingen hatten. Der Blick zum Schwarzwaldplateau war uns leider nicht mehr vergönnt. Zügig ging es dann zurück zum Ausgangspunkt Bergwald und bei der Schlusseinkehr konnten wir die vielen Eindrücke nochmals Revue passieren lassen.



Sonntag, 17. Oktober 2021



Familiennachmittag an der Lochsäge

 

Bericht und Bilder von Sabine Hettich

Schwarzwaldverein Neubulach lädt Kinder zum Kürbisgeister-Schnitzen ein


Gruselige Gestalten an der Neubulacher Lochsäge? – Nein, ganz und gar nicht! Der Schwarzwaldverein hatte eingeladen, und die Organisatoren konnten eine fröhliche und neugierige Kinderschar - begleitet von Eltern, Onkeln und Tanten - an der Lochsäge begrüßen.
Nach kurzer Einweisung gab es kein Halten mehr: Alle durften sich einen Kürbis aussuchen und dann ging es ans kreative Kürbisgeister-Schnitzen. Die Kids waren voller Begeisterung dabei und nicht mehr zu bremsen. Nicht zu bremsen waren aber auch so manche der Erwachsenen. Wohl eingeholt von Erinnerungen an ihre eigene Kindheit, gaben sie viele Tipps und halfen tatkräftig mit. Sichtlich stolz auf ihre teils gruseligen, aber auch freundlich und lustig dreinschauenden Kürbisgeister, versammelten sich die Kinder zum Gruppenfoto.
Als Überraschung und Belohnung für den tollen Einsatz gab es Getränke, Hefekranz und Muffins- selbstgebacken von den Helfern des Schwarzwaldvereins. Ein gelungener Abschluss des Nachmittags an der Neubulacher Lochsäge.




Sonntag, 10. Oktober 2021



Tagesausflug in die Löwensteiner Berge
mit Beseneinkehr


zum Fotoalbum hier klicken

Bericht und Bilder von Manfred Glinka

An diesem sonnigen Oktobersonntagmorgen stiegen 25 Neubulacher Schwarzwaldvereinsmitglieder in den Bus zur Fahrt in die Löwensteiner Berge. Das Motto der Ausschreibung lautete: “Wandern zwischen Wald, Wein und Wasser“.

Mit dem Wasser war es leider nichts, denn man hatte dem Breitenauer See den Stöpsel gezogen, was aber der guten Stimmung keinen Abbruch tat. Die Wanderung begann im hoch über dem Weinsberger Land thronenden Städtchen Löwenstein. Seine Gründung zum Ende des 11. Jahrhunderts durch die Grafen von Calw stellt auch mit dem Calwer Löwen als Wappentier die Verbindung zur Burg Löwenstein und dem Namen des Städtchens her.

Bei einem Rundgang durch das auf einem vorgelagerten Bergrücken gelegene alte Städtchen konnte man die ersten beeindruckenden Weitblicke ins Weinsberger Tal und weit darüber hinaus bis zur Weibertreu, dem Heilbronner Land und ins Hohenloische hinein genießen. Durch Wälder, Wiesen, Weinberge, meist am Trauf entlang, immer wieder mit großartigen Ausblicken ging es zum „Paradies“, dem über den gleichnamigen Reblandhängen gelegenen Aussichtspunkt mit seiner Schutzhütte. Der Abstieg durch Weinberge hinunter nach Eschenau und weiter in die „Unger`s Mühle“ in Weiler war nach rund 4½ Stunden Gehzeit ein gelungener und wohl verdienter Wanderabschluss.

Dort gut gestärkt, nach perfekter Bewirtung, brachte der Bus, nach langer, durch Corona bedingter Abstinenz, die Wanderer unter Führung von Manfred und Doris Glinka wieder nach Neubulach.

Mittwoch, 18. August 2021


Seniorenprogramm

Besuch in der Staatsklenge Nagold



Bericht und Bilder von Margarete Rühle

Wir Senioren besuchten die Staatsklenge in Nagold

Unsere Gruppe kam, flanierend, entlang der Nagold, im ForstBW,
in der Calwerstrasse 10 an. Bei herrlichem Sonnenschein.

Wald zu Wald:

Nach einleitendem Vortrag erhielten wir einen Gesamteindruck  über
Geschichte, Verwaltung, Abläufe, Gewinnung von Saatgut und den daraus
erwachsenden Pflanzen - Wald.

Keiner von uns wusste Genaues über diesen ForstBW.
1947 kaufte das Land eine private Baumschule "Geigle".
Daraus wurde die Staatsklenge Nagold. Die Hauptverwaltung
war in Karlsruhe. Heute ist sie dem Regierungspräsidium Freiburg zugeordnet.

Die Staatsklenge wird von fachkundigen Forstwirten, einem Team, betreut.
Klenge bedeutet laut Aussage der Gebr. Grimm (1873) Knistern, Klang, der
entsteht beim Trocknen der aufspringenden Tannenzapfen. (Darre)
Der ForstBW beliefert sämtliche Forstbetriebe und Baumschulen mit
Saatgut und Pflanzen. Allein der Staatswald erhält jährlich bis zu 100 000 Pflanzen.

Vom Samen zur Pflanze:

Nur auserlesenes, qualitativ hochwertiges Saatgut kommt zum Verkauf.
Zapfenpflücker, speziell im Betrieb ausgebildet, pflücken Zapfen von
gesunden Bäumen. (Tannen, Douglasien, Buchen, Eichen usw. neuerdings auch von Wildobst).

Die Zapfen werden nach Herkunft getrennt. Die kleinen Früchte, Samen in Netzen aufgefangen.
Große Ventilatoren erzeugen Wärme, trocknen den Samen in der Darre (8-10 Stunden).
Ein Temperaturregler sorgt für konstante Wärmegrade.

Samen werden durch Trommeln aus den Zapfen gerüttelt.
100 Kg  Zapfen ergeben 1 Kg Samen.

Die Generalreinigung beginnt. Gröbere Teilchen werden herausgefiltert.
Eine Nachreinigung löst restliche Samenflügel.
Der zurück getrocknete Samen (5-6% Wassergehalt) wird in Glasflaschen abgefüllt,
luftdicht verschlossen. Samen von Laubbäumen werden in
Säcken eingefroren.

Im Labor werden alle Samenarten kontrolliert, gewogen. getestet.
Samen werden zwei Jahren lang in Töpfen herangezogen, umgepflanzt,
nach 5-6 Jahren dann ausgepflanzt.

Die Staatsklenge Nagold ist nicht nur Arbeitgeber. Sie sorgt für den Fortbestand des Waldes.
Versucht dem Klimawandel gerecht zu werden.

Dient auf ihre Art der gesamten Menschheit.



Sonntag, 27. Juni 2021


Eine Zeitreise
zur verschollenen Siedlung Oberwürzbach


Bericht von Sabine Hettich


Foto: Roller
Der Schwarzwaldverein Neubulach auf Spurensuche

Wanderer des Schwarzwaldvereins Neubulach und auch interessierte Gäste wurden von der Vorsitzenden Sabine Hettich und dem ehemaligen Förster Robert Roller, als fachlicher Begleiter der Gruppe, herzlich begrüßt. Robert Roller machte es sichtlich Freude, bei den Teilnehmern Spannung für die Erkundung eines Teils seines ehemaligen Reviers aufzubauen. Neugierig gingen die Wanderer meist auf schmalen, moosbewachsenen Pfaden durch den Wald zwischen Agenbach, Würzbach und Schmieh.

An zahlreichen Stellen im Gelände wurde die Gruppe fachkundig auf Merkmale und Besonderheiten hingewiesen, die plausible Rückschlüsse auf eine frühere Besiedlung zuließen. Bei Ausgrabungen eines Forscherteams der Universität Tübingen bestätigten Untersuchungen von Holzkohleresten an mehreren Stellen im Wald diese Vermutung. Die Wissenschaftler konnten somit Ansiedlungen nachweisen, die bis in eine Zeit vor mehr als zweitausend Jahren zurückreichten.



Das beeindruckendste Zeugnis dafür, dass tatsächlich Menschen dort gelebt hatten (bis die Ansiedlung als Folge der Pest - vermutlich Ende des 14. Jahrhunderts - schließlich ausstarb), hob sich Herr Roller für den Schluss auf: In mühevoller Arbeit wurde vom Forscherteam der Uni Tübingen ein Hügel nahe am Waldrand Schicht für Schicht und buchstäblich Stein um Stein abgetragen und detailgetreu aufgezeichnet.

Alle Anstrengung hatte sich gelohnt, als ein nahezu vollständig erhaltenes Fundament einer Behausung freigelegt werden konnte. Mehrere Fotos und Skizzen – in einem Album zusammengefasst – dokumentieren die Grabungsarbeiten. Diese Bilder faszinierten die Wanderer ganz besonders.

Bei der Schlusseinkehr im Farrenhof in Schmieh konnten dann alle ihre Eindrücke dieser speziellen „Exkursion in die Heimat“ Revue passieren lassen.

Mittwoch, 23. Juni 2021

Seniorenprogramm

Ziegelbachwanderung mit Förster Walz




Bericht und Bilder von Margarete Rühle

Was für ein Tag!

Ein Tag, an dem Unwetterwarnungen angesagt waren.
Wir waren eine kleine Gruppe.
Es war die erste Wanderung nach einer Abstinenz von etwa einem Jahr.
Die Gedanken müssen sich erst wieder daran gewöhnen: gemeinsam wandern zu können.
So gesehen ein ungewöhnlicher Tag.
 
Thomas Walz, unser Förster, führte uns quer durch den Wald.
Der Wald umgibt uns. Wir gehen durch den Wald, wir sehen, hören, spüren, riechen ihn.
Aber was wissen wir genau über den Wald? Siehe da! Nicht viel.
Thomas Walz hat uns den Blick geöffnet, geweitet, neue Wege und Möglichkeiten aufgezeigt.

Welches Gehölz wächst wo und wie am besten.
Am Wasser, auf Sandböden, Lehmböden.
Er hat Krankheiten beschrieben: Das Wechselspiel und die Population
zwischen gefräßigen Insekten und den Tannen,
das Wechselspiel der gesamten Natur.

Nicht vergessen die Wirtschaftlichkeit des Waldes.
Stämme, Hölzer, sauber gestapelt und bemessen nach Struktur,
in Länge und Durchmesser, zur Abholung und zum Verkauf.
Stapeleinheiten für Paletten, Papier, Sägewerke.

Arbeitsabläufe, die mit Geräten, regelrechten Giganten, zur
Fällung der Tannen, deren Lagerung und zur Abfuhr eigesetzt werden,
über Abholzung und Anbau, die zukunftweisend sein können.

Schaffen von Arealen, die Bäume zurückführen, ihnen Asyl gewähren,
genannt Refugium.
Wir erfuhren über Planungen, Gestaltungen, Wanderwege
mit eingeschlossen, die zur Auswertung anstehen.


Förster Walz zeigte uns Bilder, teils Grafiken, die genaue
Aufzeichnungen, Messungen der Erderwärmung verdeutlichen.
Auch der Wald ist längst in eine digitale, globale Welt eingetaucht.

Das Unwetter blieb aus. Es war ein guter, gelungener Nachmittag.





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