Bei herrlichem Wanderwetter
starteten wir mit über 30 Personen zu unserer Herbstwanderung in Richtung
Kniebis. Auf der Fahrt konnte der
Wanderführer bereits über die Geschichte des Klosters auf dem Kniebis
berichten. Die Geschichte in
Stichworten:
Ab 1250 tat der
Zisterzinsermönch Dienst in einer Klausnerei am Platz des späteren
Klosters.
Er war Anlaufstation für die
Reisenden, die über den Schwarzwald zogen.
Das Kloster wurde von 1277 bis
1287 gebaut. Abgebrannt im Jahr 1463 und nach
Wiederaufbau 1513 abermals.
Die geschichtlich Interessierten
können sich über das Kloster unter www.kniebis.de informieren.
Nach Besichtigung der
Klosteranlage starteten wir mit unserer Wanderung, die uns zunächst auf den
Grenzweg führte. Auf einer Schautafel am
Grenzpfad ist folgendes zu lesen:
"Hier verlief die alte baden –
württembergische Landesgrenze. Bis zum Niedergang der Staufer um 1250 herrschten
die Zähringer als kaiserliche Statthalter. Danach zog sich hier, durch das
ehemalige Herzogtum Schwaben, die Grenze zwischen den Grafen von Fürstenberg im
Süd-Westen und den Grafen von Württemberg in Nord-Osten. Ab 1806 ging das
Fürstentum Fürstenberg im Großherzogtum Baden auf. Württemberg wurde 1805
Königreich."
Zum Abstecher Richtung
Kastelstein, dem ertsen Naturdenkmal des Tages, mussten wir den schönen
Wanderpfad vorübergehend verlassen. Der Kastelstein ist ein einmaliges
Felsgebilde in Form eines riesigen Pilzes. Er besteht aus vielen waagrechten
Bundsandsteinschichten mit unterschiedlichen Härten. Dadurch konnte die Natur
durch Hitze, Sonne, Kälte und Frost sowie Regen und Schnee dieses einzigartige
Gebilde schaffen. Nach einer Besichtigungspause ging es weiter wieder Richtung
Grenzweg, dem wir bis Zwieselsberg folgten. Unterwegs wurde bei einer Jagdhütte
die Mittagspause eingelegt. |
Hier
überraschten wir eine Gruppe von Jägern, die gerade im Aufbruch waren. So konnte
auch ein kurzer Blick in die sehr schöne Jagdhütte geworfen werden. Nach einer bis Zwieselberg recht
ebenen Wanderung begann der Abstieg in Richtung Bad Rippoldsau – Klösterle.
Hierbei wurden wir vor besondere
Herausforderungen gestellt.
Beim Abstieg wurden wir durch umgesägte Bäume
überrascht, die quer über unserem Weg lagen. Es galt unter
diesen hindurchzuklettern und teilweise auch zu übersteigen. Dies
tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Alsbald führte
uns der Weg dann wieder auf überwiegend schönen Wanderpfaden
bis zum zweiten Naturdenkmal, dem Burgbachfelsen. Der Burgbachfelsen ist ein
sehr hoher Granitfelsen, von dem man aus einer Aussichtshütte
heraus einen wunderschönen Ausblick hat. Hier stand vermutlich
früher eine Wehranlage zum Schutz des Bergbaus in Bad Rippoldsau.
Urkundlich kann darüber aber nichts belegt werden. Im Jahr 1744
wurde aus Trümmersteinen des Burgbachfelsens der Kirchturm der
Klosterkirche von Bad Rippoldsau erneuert.
Von hier aus konnte man auch schon das Rauschen des
Burgbach - Wasserfalls, unserem dritten Naturdenkmal, hören. Nach einem kurzen, aber
sehr steilen Abstieg stand man unmittelbar von dem Wasserfall, der mit einer
freien Fallhöhe von 32 Metern der höchste Wasserfall im nördlichen Schwarzwald
ist.
Nach einem Aufenthalt, bei dem auch
die Fotografen auf ihre Kosten kamen, nahmen wir die letzten Meter bis
ins Tal in Angriff. In der Vesperstube “Alte Tränke“
in Bad Rippoldsau ließen wir den Tag bei Flammkuchen
und einem guten Viertele ausklingen, bevor die Heimfahrt angetreten
wurde.
Erwin Armbruster
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