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Jahresrückblick 2011
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20. - 24. Juni 2011
Mehrtagesreise in den Harz
Ein Bericht von Wolfgang Angres
Veranstalter: Ortsgruppe Zavelstein
Organisation und Leitung:
Gaby und Dr. Klaus Pichler |
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Zavelsteiner und Neubulacher Wanderer
auf den Spuren der deutschen Kaiser
Die Schwarzwaldvereins-Ortsgruppen Zavelstein und Neubulach begaben sich auf eine fünftägige kombinierte Studien- und Wanderfahrt, die von Klaus und
Gaby Pichler bestens vorbereitet war. Die Teilnehmer konnten ihre schon
verblassten Kenntnisse über die deutschen Kaiser wieder
auffrischen und erfuhren darüber hinaus viel Wissenswertes
über Machtkämpfe zwischen Päpsten und Kaisern.
Erste Höhepunkte der Fahrt waren ein Orgelkonzert auf der Ladegast-Orgel im Dom zu Merseburg und der Dom mit Domschatz in Quedlinburg. Beeindruckt
waren die Teilnehmer von der gelungenen Sanierung der Stadt
Quedlinburg, die vor der Wende sehr vernachlässigt wurde.
Interessant waren die ottonische Stiftskirche in Gernrode und die anschließende Wanderung durch die wildromantische Bodeschlucht mit dem Aufstieg zum Hexentanzplatz. Bevor es mit dem historischen Dampfzug auf den Brocken ging, stand noch Halberstadt mit seinem Dom auf dem Programm.
Goslar und die Kaiserpfalz sowie die einzige
Stabkirche Deutschlands und die Harzburg waren weitere Höhepunkte
der Reise. Nach einer unterhaltsamen Führung auf dem
Kyffhäuser ging die Fahrt mit einem Zwischenstopp in Erfurt
zurück in den Schwarzwald.
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Sportliche
Tageswanderung
mit kürzerer Variante
Ein Bericht von Erwin Armbruster
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zum
Höhenprofil > auf das Vorschaubild klicken
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Von der Ortenau über die höchsten Gipfel
des nördlichen Schwarzwaldes
An diesem Sonntag hat
unser Schwarzwaldverein Neubulach seinen Wanderfreunden erstmals zwei Wanderungen
gleichzeitig angeboten.
Eine lange und sehr sportliche Tour
startete um 8:30 Uhr im schönen Ort Lauf in der Ortenau. Zu dieser Tour hatten
sich 14 Wanderer angemeldet.
Bei strahlendem Sonnenschein ging es an den Start.
Entlang des romantischen Laufbaches ging es überwiegend auf schmalen, schönen
Pfaden in Richtung der Schwarzwaldhochstrasse.
Nach dem Stausee in Glashütte bogen die Wanderer nach links
ab. Eine gute Weile ging es nun steil bergauf zu den nächsten
Höhepunkten mit wunderschönen Aussichtspunkten ins Rheintal.
Am Hardsteinkreuz wurde eine kleine Pause eingelegt, so dass wir die
Fernsicht in aller Ruhe genießen konnten. Kurz bevor wir das
Etappenziel Hundseck erreichten, wurden wir von einem ersten
Regenguss überrascht.
Zum Glück fanden wir mit dem windgeschützten und überdachten Panoramapavillon beim Skilift einen
geeigneten Unterstand, so dass wir relativ trocken blieben. Da hier
sowieso die Mittagspause eingeplant war, haben wir keine großen
Zeitverschiebungen hinnehmen müssen. Sogar das eine oder andere
mitgebrachte Schnitzel wurde verdrückt, wie schon am
Hardsteinkreuz, und der Wirt vom Vesperstüble ließ auch mit
frischem Kaffee und Cappuccino nicht lange auf sich warten.
Weiter ging es auf dem Westweg in Richtung Ruhestein. Sehr schön anzusehen war der
Hochkopf, ein Hochmoorgebiet zwischen Hundseck und Unterstmatt. Kurz vor
Untersmatt erwischte uns wiederum ein Regenguss. Auch hierbei stand uns das
Glück zur Seite, konnten wir doch wieder eine kleine Pause unter einem Vordach im Trockenen
einlegen. |
Nach dieser Pause
folgte dann der Aufstieg zum Ochsenstall und weiter auf den mit 1163 Metern
höchsten Berg des nördlichen Schwarzwaldes, die Hornisgrinde. Danach
folgte der langsame Abstieg Richtung Ziel mit nur noch unwesentlichen,
kürzeren Anstiegen. Nach Seibelseckle unterhalb des Mummelsees
verließen wir den Westweg, um hoch über diesem auf schmalen
Pfaden zu wandern.
Kurz vor der Darmstädter Hütte trafen wir wieder auf
den Westweg, auf dem wir den letzten Höhepunkt des Tages, den Wildseeblick mit
Eutingsgrab erreichten. Um 17:15 Uhr kamen wir am Tagesziel Ruhestein an. Trotz
der Regenschauer hatten wir an diesem Tag sehr viel Glück mit dem Wetter,
hätte es doch nach den Vorhersagen wesentlich schlimmer kommen können. An fast
allen sehenswerten Punkten der Wanderung schien uns sogar die Sonne.
Am Ziel
angekommen, hatten die Teilnehmer der langen Tour mit sehr viel Spass und guter
Laune insgesamt fast 30 Kilometer mit 1.400 Höhenmetern zurückgelegt. In der eigens reservierten Hütte
hinter der Ruhesteinschänke trafen wir schließlich auf die Wandergruppe der kürzeren
Tour.
Diese Gruppe mit 12 Wanderern
startete um 10:30 in Unterstmatt. Von hier folgten sie der gleichen Route in
gemütlicherem Tempo. Dabei genossen sie immer wieder die wunderbaren Aussichten
über die Ortenau und das Rheintal. Manche von ihnen hatten die Strecke noch
nicht gekannt und waren begeistert von der Streckenführung und den Aussichten.
Bei einer Rast in der Darmstädter Hütte wurden auch sie von
einem Regenguss überrascht, so dass die Pause etwas länger
ausfiel. Am Ziel angekommen, konnte noch das Naturschutzzentrum am
Ruhestein besichtigt werden. Ein rund 60 Minuten dauernder Film
über den Schwarzwald rundete den Tag ab, bevor man sich zum
gemeinsamen Abschluss in der Ruhesteinschänke traf. |
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Februar bis April 2011
Wanderführerausbildung
Ein Bericht von Erwin Armbruster
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Erwin Armbruster, Andreas Volz, Hermann Majer, Manfred Glinka |
Zertifizierte Wanderführer beim Schwarzwaldverein Neubulach mit zusätzlicher Ausbildung zum Natur- und
Landschaftsführer
Mit
Manfred Glinka, Andreas Volz, Hermann Majer und Erwin Armbruster nahmen vier
Vorstands- und Ausschussmitglieder des Schwarzwaldvereins Neubulach an einem
Lehrgang des Deutschen Wanderverbands als Dachverband der Deutschen Gebirgs- und Wandervereine zum zertifizierten
Wanderführer Schwarzwald in Sindelfingen teil.
Darüber hinaus stand eine
Ausbildung zum Natur- und Landschaftsführer Schwarzwald auf dem Programm.
Über fünf Wochenenden mit insgesamt 80 Ausbildungsstunden wurde ein sehr
umfangreiches Programm angeboten. Vorab musste ein Erste-Hilfe-Kurs über 16
Stunden besucht werden, um als Wanderführer anerkannt zu werden. Dieser
wurde beim DRK in Neubulach abgelegt. Somit kamen die Teilnehmer auf 96 Stunden
Ausbildung von Februar bis Anfang April.
Bei
der Wanderführerausbildung stand der Umgang mit der Wanderkarte sowie die
Berechnung und Planung von Wanderstrecken im Mittelpunkt. Das Ausmessen von
Streckenlängen aus der Karte mit Kilometerangaben, das Erkennen von Auf- und
Abstiegen anhand der Karte sowie die Wanderzeitberechnung einschließlich aller
Zwischenzeiten wurden erlernt.
Die
Rhetorik, das freie Sprechen von der Begrüßung der Wandergruppe über
themenbezogene Informationen während der Wanderung bis zur Verabschiedung der
Wandergruppe wurde geübt. Hierbei konnte der großartige Lehrgangsleiter Güthner
Hennig selbst den erfahrenen Kursteilnehmern noch viel Neues vermitteln und
mit auf den Weg geben.
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Das Werben von neuen Wanderern, die Jugendarbeit mit
der Gewinnung von neuen Mitgliedern und jungen Familien stand auf dem Programm.
Die Zusammenarbeit mit den Kommunen, der Tourismus, Wetterkunde und Rechtsfragen
und viele andere Themen wurden erörtert. Auch die
Ausbildung zum Natur - und Landschaftsführer umfasste ein breites Spektrum. Vom
Erdaltertum vor rund 500 Millionen Jahren wurde die Entwicklung der Erde und das
Leben auf der Erde bis zur heutigen Zeit gestreift.
Thematische Wanderungen im und um den Wald mit den
Themen Waldschäden, Pflanzen, Pilze sowie Tiere und vieles mehr stand auf dem
Programm. Natur- und Landschaftsschutzgebiete wurden aufgezeigt. Über
waldpädagogische Wanderungen wurde gesprochen. Die Landwirtschaft im Schwarzwald
sowie die Bewirtschaftung des Waldes bis heute standen auf dem Programm. Über
die heutigen Schutzgebiete wie Nationalpark, Naturschutzgebiet, Biotope,
Bannwald und vieles mehr wurde unterrichtet.
Am 9.
und 10. April 2011 stand dann die Prüfung an: neben einer
schriftlichen Prüfung musste am Samstag eine Wanderung
ausgearbeitet werden. Das Ausmessen der Streckenlänge sowie der
Auf- und Abstiege und der Zeitaufwand für die
Wanderung musste aus der Karte erarbeitet werden.
Organisation, Werbung und
Ausschreibung für die Tour wurde gefordert. Am Sonntag war dann die Rhetorik der
einzelnen Teilnehmer gefragt. Jeder Prüfling musste auf einem Waldgang über ein
vorgegebenes Thema rund fünf Minuten referieren und die Gruppe führen. Hierbei
konnte viel voneinander gelernt werden, denn jeder Prüfling hatte seine eigene
rhetorische Ausstrahlung und Körpersprache.
Danach erhielten die Teilnehmer ihre Urkunden zum
zertifizierten Wanderführer Schwarzwald und zum Natur- und Landschaftsführer
Schwarzwald überreicht. |
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27. Februar 2011
Jahreshauptversammlung
Ein Bericht von Erwin Armbruster
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Überraschend gut war die Generalversammlung des
Schwarzwaldvereins besucht. Im evangelischen Gemeindehaus musste noch
kurzfristig weiter aufgestuhlt werden, um allen Gästen einen Platz anbieten zu
können. Wie immer in den Jahren ohne Wahlen wurde die Versammlung mit einem
gemütlichen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen abgehalten. Die Bewirtung
übernahmen wiederum die Sänger und Sängerinnnen des gemischten Chores von
Neubulach. Sie warteten mit Kaffee und Kuchen, sowie verschiedenen Speisen und
Getränke auf.
Musikalisch umrahmt wurde die Versammlung von den
Musikern des Akkorden- und Mundharmonikaorchesters Jettingen, die alle
begeisterten und nicht ohne Zugabe die Tribüne verlassen konnten.
Im Mittelpunkt der Versammlung standen eine Reihe
von Ehrungen.
Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt:
Herr Christian Angres aus Pforzheim
Herr Martin Angres aus Walldorf
Frau Christa Butz aus Neubulach
Herr Emil Großmann aus Effringen
Frau Hilde Schmid aus Liebelsberg
Herr Dr. Werner Steimle aus Rutesheim
Herr Dr. Otakar Zoufaly aus Neubulach
Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt:
Frau Gabriele Bott aus Neubulach
Herr Klaus Braun aus Effringen
Herr Martin Braun aus Effringen
Frau Doris Glinka aus Neubulach
50 Jahre dem Verein treu geblieben sind:
Herr Wolfgang Angres aus Neubulach
Herr Manfred Glinka (2. Vorsitzender) aus Neubulach
Herr Jörg Schwenker (langjähriger Kassenprüfer) aus Neubulach.
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Eine ganz besondere Ehrung konnte zum Abschluss der
Versammlung der 2. Vorsitzende Manfred Glinka vornehmen. Er bedankte sich beim
1. Vorsitzenden Dr. Peter Wieland für 25 aufopferungsvolle Jahre in seinem Amt.
Auf seine humorvolle Art lies er die Jahre nochmals Revue passieren. An ihn
gewandt stellte Glinka fest:
"Offiziell bist du Mitglied seit 1957. Als
jugendlicher Mitwanderer im Konfirmandenalter der Wieder-
Gründerfamilie Wieland
nach dem Krieg bist du aber schon fleißig dabei gewesen. Das heißt, mehr als 60
Jahre wandern haben dich jung gehalten."
Und an die Versammlung gerichtet sagte er:
"Fangen Sie jetzt bloß nicht an zu rechnen und zu
rätseln. Er sieht aus wie Mitte 50, ist Wanderer seit 60 Jahren, 25 Jahre 1.
Vorsitzender des Vereins, wie geht das alles zusammen? Meine Antwort lautet:
Wandern Sie so oft und so lange wie es geht mit uns
und Sie werden des Rätsels Lösung finden.
25 Jahre den Verein zu führen, besser gesagt zu
leben, ist keine Selbstverständlichkeit."
Mit Blick auf seinen Vater Dr. Hugo Wieland,
der allen immer ein unvergessenes, großartiges Vorbild war,
bemerkte er, dass auch Dr. Peter Wieland diese Eigenschaften zum Wohle
des Vereins bis heute einbrachte. Mit Dank, Stolz und Hochachtung ist
dabei auch hervorzuheben, dass somit seit mehr als 52 Jahren ein
Dr. Wieland unseren Schwarzwaldverein führt und geführt hat.
Unsere Mitglieder und der erweiterte Vorstand möchten zusammen mit
Ihm dazu beitragen, dass dies auch in Zukunft so bleiben möge."
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6. Januar 2011
50 Jahre Kartoffel – und Butterwanderung
Ein Bericht von Erwin Armbruster
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Der
Schwarzwaldverein Neubulach feierte ein einmaliges Jubiläum. Seit
50 Jahren wandert man am Feiertag “Heilige Dreikönige“
mit einer großen Wanderschar zunächst viele Jahre nach
Neuweiler in die Krone. Später, nachdem die Wirtsleute dieses
Gasthaus altershalber schlossen, zur Familie Hennefahrt ins Gasthaus
Krone nach Breitenberg. Dort lassen sich die Wanderfreunde weiterhin
nach den Weihnachtsschlemmereien mit Kartoffeln, Butter und gestandener
Milch ein sehr einfaches Essen schmecken. Einzig der Wettergott spielte
dieses Jahr nicht mit. Aber trotz Regen und spiegelglatten Wegen
machten sich 35 unerschrockene Wanderer zu Fuß auf den Weg nach
Breitenberg. Viele nahmen jedoch das Angebot des Vereins an und fuhren
mit dem Bus den Wanderern hinterher. Schließlich konnte unser
erster Vorsitzende Dr. Peter Wieland insgesamt 84 Personen zur
Jubiläumsfeier begrüßen. Mit dem nachfolgenden Gedicht
von Joachim Ringelnatz stimmte er die Wanderer auf das Kartoffelessen ein:
Abschiedsworte an Pellka
Jetzt schlägt deine schlimmste Stunde,
Du Ungleichrunde,
Du Ausgekochte, du Zeitgeschälte,
Du Vielgequälte,
Du Gipfel meines Entzückens.
Jetzt kommt der Moment des Zerdrückens
Mit der Gabel! -- Sei stark!
Ich will auch Butter und Salz und Quark
Oder Kümmel, auch Leberwurst in dich stampfen.
Musst nicht so ängstlich dampfen.
Ich möchte dich doch noch einmal erfreun.
Soll ich Schnittlauch über dich streun?
Oder ist dir nach Hering zumut?
Du bist so ein rührend junges Blut. --
Deshalb schmeckst du besonders gut.
Wenn das auch egoistisch klingt,
So tröste dich damit, du wundervolle
Pellka, dass du eine Edelknolle
Warst, und dass dich ein Kenner verschlingt. |
Nachdem alle
gestärkt waren, spielte die ehemalige Musikgruppe des
Schwarzwaldvereins mit Mundharmonika, Gitarre und Akkordeon zu
volkstümlichen Stücken auf und animierte die Gäste zum
schwungvollen Mitsingen und Schunkeln.
Manfred Glinka ging in seinen
Ausführungen in humorvoller Art nochmals auf die
Entstehungsgeschichte dieser Wanderung ein. Ein Quiz rund um die
Kartoffel sorgte vor allem wegen der witzigen Preise für viel
Heiterkeit. Mit viel Gelächter wurde Manfred Glinka
stellvertretend für seine jungen Wanderkameraden aus dem Jahr 1961
mit der “Goldenen Kartoffel“ geehrt. Er und seine hungrigen
Wanderfreunde hatten damals in der Krone in Neuweiler heiße
Kartoffeln, die zur Fütterung der Schweine gedacht waren, aus
einem Kartoffeldämpfer im Flur stibitzt. Als die gutmütige
Wirtin den Mundraub bemerkte, gab sie den hungrigen Buben noch Butter
und Salz dazu. Dies war die Geburt der Kartoffel – und
Butterwanderung.
Am späten Abend brachte der Bus die fröhliche Gesellschaft
wieder sicher nach Hause, verbunden mit dem Wunsch aller auf noch viele
schöne Kartoffel – und Butterwanderungen in die
Breitenberger Krone.
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